Der Motorsägensport
Die Geschichte
Holz wächst ewig nach, wir können es nachhaltig nutzen. Der Wald produziert gleichzeitig Holz und Sauerstoff, schützt den Boden, sorgt für sauberes Wasser, bietet Lebensraum für Tiere und andere
Pflanzen und den Menschen Erholungsraum.
Holz ist uns vertraut wie kein anderes Material. Es gibt kein Handwerk der letzten Jahrtausende, das ohne Holz ausgekommen wäre. Als Werkzeug, Werkbank, Werkstoff, Brennstoff, und Rohstoff ist Holz
bis heute unverzichtbar. Es schützt uns vor Kälte und Hitze, als Papier trägt und bewahrt es Informationen, wir essen und trinken von hölzernen Tischen, sitzen auf hölzernen Stühlen und schlafen in
hölzernen Betten. Wir spielen mit Holz und machen mit ihm Musik. Holzprodukte sind nachhaltige Zukunftsprodukte und ihren Preis wert.
Holz braucht Fachleute, ob in der Waldbewirtschaftung, in der Logistik oder in der Be- und Verarbeitung sind Spezialisten gefragt. Gerade der Forstwirt (früher Waldarbeiter) hat unter anderem die Aufgabe, das Rohholz ohne Wertverlust und unter sehr hoher körperlicher Belastung fachgerecht einzuschlagen. Und das gilt nicht nur für Deutschland oder Europa, sondern weltweit sind Fachleute und Spezialisten mit der Holzernte beschäftigt. Was liegt da näher, dass sich diese Fachleute in regelmäßigen Abständen treffen, Erfahrungen austauschen, internationale Kontakte pflegen und ihre beruflichen Leistungen in einem fairen Wettbewerb messen.
Wettbewerbe für Waldarbeiter bzw. in der Waldarbeit werden, wie in anderen Berufssparten, in verschiedenen Teilen der Welt durchgeführt. Zuerst wurden sie als nationale, später auch als gemeinsame Veranstaltungen einiger Nachbarländer ausgerichtet.
Auf Initiative von Ungarn und dem früheren Jugoslawien wurden die ersten internationalen Wettbewerbe in den 60er Jahren entwickelt und erstmalig 1970 als gemeinsame Veranstaltung ausgeschrieben. Nach und nach hat eine stetig steigende Zahl von Nationen - u.a. auch die DDR - und sogar Kontinenten an den Wettbewerben teilgenommen. Es entwickelte sich eine Weltmeisterschaft. Das Handlungsgeschick mit der Motorsäge steht seitdem im Mittelpunkt der Wettbewerbe. Bewertet werden Sicherheit, Qualität und Geschwindigkeit bei der Ausführung der Disziplinen.
Die Bundesrepublik Deutschland hat sich erst relativ spät an den Weltmeisterschaften beteiligt. 1989 reiste erstmalig eine bundesdeutsche Nationalmannschaft, ungeübt aber voller Optimismus, nach Dänemark - und wurde Letzter! Dieses Ergebnis wurde als Herausforderung verstanden. Die Mannschaft verabschiedete sich mit einem "Wir kommen wieder"! Sie kamen und kommen seither zu jeder Weltmeisterschaft. Mit einem 2. Platz bei der Weltmeisterschaft 2004 in Italien erreichte die deutsche Mannschaft ihr bisher bestes Ergebnis.
1996 hat der Deutsche Verband mit Unterstützung der Thüringer Landesforstverwaltung im Rahmen der KWF-Tagung in Oberhof die erste Waldarbeitsweltmeisterschaft auf deutschem Boden
ausgerichtet.
Heute findet jedes zweite Jahr eine Weltmeisterschaft statt.
Zeittafel: Weltmeisterschaften | |||||
1970 | Ungarn und Jugoslawien | 1986 | CSSR | ||
1971 | Jugoslawien | 1987 | Norwegen | ||
1972 | Ungarn | 1989 | Dänemark | ||
1973 | Rumänien | 1991 | UdSSR | ||
1974 | Norwegen | 1993 | Schweiz | ||
1975 | UdSSR | 1994 | Rumänien | ||
1976 | Bulgarien | 1995 | Finnland | ||
1977 | Finnland | 1996 | Deutschland | ||
1978 | CSSR | 1998 | Österreich | ||
1980 | Norwegen | 2000 | Norwegen | ||
1981 | Polen | 2002 | Schottland | ||
1982 | Ungarn | 2004 | Italien | ||
1983 | Finnland | 2006 | Estland | ||
1984 | Schweden | 2008 | Deutschland | ||
2010 | Kroatien | ||||
2012 | Weissrussland | ||||
2014 | Schweiz | ||||
2016 | Polen | ||||
2018 | Norwegen | ||||
2023 | Estland |
Zeittafel: Deutsche Waldarbeitsmeisterschaften | |||||
1993 | Münchehof | Niedersachsen | |||
1995 | Gehren | Thüringen | |||
1997 | Ochsenberg | Baden-Württemberg | |||
1999 | Hannover | Niedersachsen | |||
2001 | Kunsterspring | Brandenburg | |||
2003 | Gräfendorf | Bayern (Unterfranken) | |||
2005 | Morgenröthe-Rautenkranz | Sachsen | |||
2007 | Bad Segeberg (Trappenkamp) | Schleswig-Holstein | |||
2009 | Berlin | Berlin | |||
2011 | Frankenau | Hessen | |||
2013 | Lutherstadt Eisleben | Sachsen-Anhalt | |||
2015 | Ochsenberg | Baden Württemberg | |||
2017 | Gräfendorf | Bayern | |||
2019 | Hannover | LIGNA | |||